Klaus Hekking (Vorstandsvorsitzender der SRH Holding, eines Betreibers von sechs privaten Hochschulen) präsentiert seine Ideen über Bildung in Deutschland in der FTD:
Staatshochschulen werden seit vier Jahren mit der 4,6 Mrd. Euro teuren Exzellenzinitiative subventioniert. Ziel war es, im internationalen Vergleich wettbewerbsfähige Eliteuniversitäten zu schaffen. Trotz des Geldregens hat sich die Position deutscher Universitäten in den Rankings seither kaum verbessert.
Der deutsche Steuerzahler wendet pro Studierendem rund 70.000 $ auf. Im OECD-Durchschnitt reichen 50.000 $. Das ist so lange kein Problem, wie Staat und Gesellschaft dafür überdurchschnittlich viel zurückbekommen. Doch Fehlanzeige, die fiskalische Bildungsrendite beträgt nach einer Studie des DIW 6,7 Prozent, während sie etwa in Großbritannien bei geringeren Bildungsausgaben pro Kopf 14,4 Prozent erreicht.
Systemwettbewerb: Monopole üben Marktmacht zulasten der Bürger aus. Das macht sie teuer und ineffizient. Faire Wettbewerbsbedingungen für nichtstaatliche Bildungseinrichtungen würden die Wahlfreiheit der Bürger erhöhen und in der Folge durch "Abstimmung mit den Füßen" das staatliche Bildungsmonopol beenden. Mehr Qualität und geringere Kosten wären der Lohn.
Subjektförderung: Die Bildungsfinanzierung sollte deshalb auf Subjektförderung umgestellt werden. Das Geld fließt dann nicht mehr an Institutionen, sondern direkt an Schüler und Studierende. Diese könnten dann gemeinsam mit ihren Eltern entscheiden, wie sie das Geld verwenden, und die aus ihrer Sicht beste und günstigste Ausbildung wählen.
Studiengebühren: Gerechter wäre es, wenn jeder Studierende leistungsgerechte Studiengebühren zahlt und im Gegenzug ein staatliches Bildungsdarlehen erhält. Dieses zahlt er zurück, sobald er eine bestimmte Einkommensgrenze überschreitet.
Evaluation: Der Staat unterzieht private Hochschulen der institutionellen Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat. Stimmen Qualität, Strukturen und Leistung nicht, wird die staatliche Anerkennung aberkannt. Das ist richtig und im Sinne des Verbraucherschutzes, aber bitte auch für staatliche Hochschulen!
Entbürokratisierung: Sparen in der Bildung ist möglich. Die Gleichung dafür könnte lauten: Kürzung der Bildungshaushalte um fünf Prozent, im Gegenzug Stärkung der Systemintelligenz durch mehr Freiheit, Eigenverantwortung, Wettbewerb und weniger Bürokratie.
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